Case: Caritasverband Bruchsal e.V.

BGM im Pflegealltag nachhaltig verstetigen

 

Bildquelle: Chatgpt

Ausgangslage: Gesundheitsförderung unter anspruchsvollen Bedingungen

Pflegekräfte sind in ihrem Berufsalltag erheblichen physischen, psychischen und organisationalen Belastungen ausgesetzt. Gleichzeitig erleben viele Beschäftigte ihre Tätigkeit als sinnstiftend, insbesondere dann, wenn kollegiale Unterstützung, Handlungsspielräume und Anerkennung erlebbar sind.
Ein wirksames Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) muss dieser Ambivalenz begegnen: Es gilt, gesundheitsförderliche Strukturen systematisch auszubauen, relevante Akteur:innen zu beteiligen und eine kontinuierliche Reflexion sowie Anpassung von Maßnahmen zu ermöglichen.

BGM im Caritasverband Bruchsal e.V.

Im Rahmen des Projekts „Starke Pflege“, gefördert durch die Techniker Krankenkasse, verfolgt der Caritasverband Bruchsal e. V. das Ziel, bereits eingeführte BGM-Maßnahmen zu verstetigen und im Organisationsalltag nachhaltig zu verankern.

Ziel: Strukturaufbau und Verstetigung von BGM-Prozessen

Im Mittelpunkt stehen der Aufbau von Gremienstrukturen, die systematische Qualifizierung von Multiplikator:innen und die Implementation eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses – unter aktiver Beteiligung von Geschäftsführung, Mitarbeitendenvertretung, Führungskräften und Gesundheitslots:innen.

Prozessbegleitung durch nuvio

Als externe Prozessbegleitung unterstützt nuvio den Caritasverband Bruchsal e. V. konzeptionell, moderativ und prozessbezogen. Die Unterstützung umfasst u. a.:

  • die strategische Ausrichtung des BGM auf Grundlage des PDCA-Zyklus
  • die Koordination und Qualifizierung beteiligter Akteur:innen (v. a. Gesundheitslots:innen)
  • die Etablierung und Weiterentwicklung von Steuerungskreisen
  • die methodische Ausgestaltung und Begleitung von Ziel- und Maßnahmenworkshops
  • die Beratung zur Auswertung und Nutzung quantitativer und qualitativer Feedbacksysteme

„Wir bedanken uns aufrichtig für die gute Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse und nuvio. In dieser Kooperation sehen wir großes Potenzial, um das Betriebliche Gesundheitsmanagement im Verband weiter zu bestärken. Die Herausforderungen im Berufsalltag der Pflege und der Arbeit mit Klientinnen sind anspruchsvoll, umso wichtiger ist es, stets nachhaltige und wirksame Strategien zur Gesundheitsförderung zu reflektieren. Das Projekt und der fachliche Austausch liefern wertvolle Impulse und Anreize, um die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen gezielt zu fördern und den vielfältigen Belastungen im Arbeitsalltag aktiv zu begegnen.“ 

Sabina Stemann-Fuchs, Vorstandvorsitzende des Caritasverband Bruchsal e.V.

Die Säulen der Verstetigung: Strukturen, Beteiligung, Evaluation

  1. Steuerkreis als tragende Struktur
    Der gebildete Steuerkreis bildet das organisatorische Fundament des strategischen BGM. Er wird eigenständig moderiert und dokumentiert und versteht sich als Vernetzungsplattform – u. a. durch die Einbindung anderer Gremien wie Arbeitssicherheit, Qualitätsmanagement oder Mitarbeitendenvertretung.
  2. Gesundheitslots:innen als Verbindung und Stimme der Mitarbeitenden
    Gesundheitslots:innen übernehmen eine Brückenfunktion: Sie sind direkt in den Arbeitsbereichen präsent, nehmen Impulse auf, vermitteln Informationen und begleiten Maßnahmen aktiv mit. Ihr Engagement stärkt nicht nur die Sichtbarkeit des BGM, sondern trägt zur Entwicklung einer gelebten Gesundheitskultur bei.
  3. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
    Die Wirkung des BGM wird regelmäßig überprüft, durch jährliche Mitarbeiterbefragungen, die Analyse quantitativer Kennzahlen (z. B. Fehlzeiten) sowie qualitativer Rückmeldungen aus den Teams. Auf dieser Basis werden bestehende Maßnahmen evaluiert, neue Bedarfe identifiziert und Prozesse fortlaufend angepasst. Der PDCA-Zyklus (Plan – Do – Check – Act) bildet dabei das methodische Gerüst.

Ein gemeinsames Zukunftsbild entwickeln

Im Rahmen eines strukturierten Ziel- und Maßnahmenworkshops wurden Perspektiven, Erwartungen und Handlungsschwerpunkte zusammengeführt. Zentrale Akteur:innen, darunter Vorstand, Führungskräfte, Gesundheitslots:innen und Mitarbeitendenvertretung, brachten sich aktiv ein. 

Mit diesem Schritt wurde nicht nur ein formaler Rahmen geschaffen, sondern auch ein starkes Signal gesetzt: für ein verbindliches, strategisches und zukunftsfähiges Betriebliches Gesundheitsmanagement.

Perspektive: Strukturen, die tragen

Mit dem Projekt „Starke Pflege“ verfolgt der Caritasverband Bruchsal e. V. einen strukturierten und beteiligungsorientierten Ansatz zur nachhaltigen Implementierung von BGM. Durch die Integration zentraler Akteur:innen, den Aufbau funktionaler Strukturen und die systematische Prozessbegleitung entstehen Bedingungen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden langfristig fördern.

nuvio unterstützt diesen Entwicklungsprozess mit fundierter Methodik, strategischer Beratung und praxisnaher Prozessgestaltung.

Quellenverzeichnis

Haubrock, M. (2017). Sozioökonomische Herausforderungen für die Pflege. In: Bechtel, P., Smerdka-Arhelger, I., Lipp, K. (eds) Pflege im Wandel gestalten – Eine Führungsaufgabe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54166-1_1

Mojtahedzadeh, N., Neumann, F. A., Rohwer, E., Schmid, U., Stieler, J., & Mache, S. (2021). Betriebliche Gesundheitsförderung in der Pflege. Prävention und Gesundheitsförderung, 16, 163–169. https://doi.org/10.1007/s11553-020-00800-1

22.08.2025
Anna Bock

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Anne Brüning
Senior Public Affairs Manager

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