Akzeptanz für Maßnahmen

Partizipation & Beteiligungsprozesse

Wachsende Anforderungen erfordern neue Antworten. Die Anforderungen an Lösungen und Produkte werden immer komplexer, und häufig fehlt es an der notwendigen Multiperspektivität und Nutzer:innenzentrierung. Gleichzeitig wächst das Misstrauen gegenüber Entscheidungen, die ohne Transparenz und Bürger:innenbeteiligung getroffen werden. Hier setzen Partizipation und Beteiligung als wertvolle Instrumente an.

„Konsequente Zielgruppenzentrierung und Beteiligung werden zunehmend zur Voraussetzung, um Akzeptanz und Wirksamkeit überhaupt zu ermöglichen.“

– Christoph Holz-Rossi, Geschäftsführer von nuvio

Vorteile durch Beteiligung und Partizipation

  • Beteiligung fördert nicht nur das Engagement in der Umsetzung, sondern auch ein zielkonformes Verhalten.
  • Gleichzeitig wird vorhandenes Wissen genutzt, um die Innovationskraft zu steigern.
  • Ein frühzeitiges Offenlegen von Interessen und Positionen ermöglicht einen ausgewogenen Interessenausgleich und trägt dazu bei, Lösungen nachhaltiger zu gestalten.
  • Neutrale Moderationen helfen, bestehende Konflikte zu überwinden und schaffen eine Basis für Motivation, Identifikation und Akzeptanz bei den Beteiligten.

Was ist der Unterschied zwischen Partizipation & Beteiligung?

Die Begriffe Partizipation und Beteiligung werden häufig synonym verwendet, beschreiben jedoch unterschiedliche Konzepte: Während beide Konzepte darauf abzielen, Menschen in Entscheidungsprozesse einzubinden, betont Partizipation die aktive Mitgestaltung und Mitentscheidung von Beteiligten. Beteiligung beschreibt einen formaleren Prozess, der darauf abzielt, Meinungen zu sammeln und sie in den Entscheidungsprozess einfließen zu lassen, jedoch ohne direkte Entscheidungsbefugnis. Die Unterscheidung ist insbesondere im Kontext von Verwaltung, Verbänden und der Sozialwirtschaft relevant.

Beteiligung

  • Beteiligung beschreibt einen strukturierten Prozess, bei dem Menschen oder Gruppen in Entscheidungen, Planungen oder Diskussionen einbezogen werden.
  • Beteiligung bedeutet, dass die Meinungen und Vorschläge der Beteiligten eingeholt werden, wobei die letztendliche Entscheidung oft bei einer kleineren Gruppe (z.B. Verwaltung oder Programmentwickler:innen) verbleibt.
  • Beteiligung kann kurzfristig erfolgen und auf konkrete Projekte oder Maßnahmen bezogen sein.

Partizipation

  • Partizipation beschreibt die aktive Teilnahme von Menschen an Prozessen, die sie betreffen. Es geht um die Einbeziehung von Menschen in Entscheidungen und Maßnahmen, die sie beeinflussen.
  • Partizipation ist oft umfassender und geht über bloße Konsultation hinaus. Sie umfasst ein breites Spektrum von Aktivitäten, von der bloßen Meinungsäußerung bis hin zur Mitentscheidung.
  • Partizipation wird oft als langfristiger, prozessorientierter Ansatz gesehen, bei dem es darum geht, eine Kultur der Mitwirkung zu schaffen und die Kompetenzen der Teilnehmenden zu stärken.

Beide Konzepte sind wichtig und ergänzen sich, um die Qualität und Legitimität von Entscheidungen zu erhöhen und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu fördern.

Stufen der Partizipation

Um die Vielfalt und Tiefe von Partizipation greifbar zu machen, bietet das Modell von Wright, Block und von Unger (2010) eine hilfreiche Orientierung. Es differenziert verschiedene Grade der Beteiligung – von minimaler Information bis hin zu vollständiger Selbstbestimmung. In der Gesundheitsförderung dient dieses Modell nicht nur als Reflexionsinstrument, sondern auch als praktischer Leitfaden, um Beteiligungsprozesse gezielt zu gestalten und zu verbessern. Die folgende Abbildung verdeutlicht diese Stufen und zeigt, wie Partizipation auf unterschiedlichen Ebenen umgesetzt werden kann.

Abb.1: Stufen der Partizipation in der Gesundheitsförderung (adaptiert nach Wright, Block & von Unger, 2010)

Methodenberatung & Anwendungsfelder

nuvio entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für gesteigerte Innovationskraft oder einen kontrollierten Wandel. Wir beraten und begleiten mit passgenauen Methoden, moderieren oder entwickeln Workshopformate mit Strahlkraft. Beispielhafte Anwendungsfelder sind:

  • Entwicklung von Maßnahmen oder Produkten: Nutzer:innen- und bürger:innenzentriert  
  • Netzwerkaufbau und -management 
  • Ziel- und Leitbildentwicklung
  • Positionspapiere und Leitlinien
  • Ideation und Entwicklung innovativer Lösungen und Ideen
  • Trends und Entwicklungen aktiv mit Zielgruppe und Expert:innen gestalten
  • Innovationsnetzwerke – organisationsübergreifend und wirksam
Quellen

Wright, M. (2020). Partizipation: Mitentscheidung der Bürgerinnen und Bürger. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.). Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden. https://doi.org/10.17623/BZGA:Q4-i084-2.0

Wright, M., Allweiss, T. & Schwersensky, N. (2021). Partizipative Gesundheitsforschung. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.). Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden.

Wright, M.T. Partizipative Gesundheitsforschung: Ursprünge und heutiger Stand.Bundesgesundheitsbl 64, 140–145 (2021). https://doi.org/10.1007/s00103-020-03264-y


04.12.2024
Anna Bock

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Anne Brüning
Senior Public Affairs Manager

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