Bundesministerium für Gesundheit

Hackathon “KISucht”

Schnelle Ideengenerierung für komplexe Fragestellungen..

In einer Welt, in der technologische Innovationen auch Treiber für Prävention und Gesundheitsförderung sind, ist ein Hackathon zu einem Synonym für kreative Kollaboration und innovative Lösungsfindung geworden. Dabei kommen Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Fähigkeiten zusammen, um komplexe Probleme anzugehen. Längst werden Hackathons nicht mehr nur in der Softwareentwicklung angewendet – einige widmen sich auch drängenden sozialen Fragen, um neue Wege zur Bewältigung gesellschaftlicher Probleme zu finden.

Wie läuft ein Hackathon ab?

Ein Hackathon ist ein dynamisches und offenes Format, das dennoch klare Strukturen aufweist. Zu Beginn eines Hackathons erfolgt meistens ein Teambuilding, bei dem die Teilnehmenden einer Herausforderung oder Fragestellung zugewiesen werden. Um ein möglichst diverses Team zu bilden, sollten unterschiedliche Fähigkeiten und Perspektiven eingebracht werden.

Im nächsten Schritt geht es darum, die Hintergründe zu verstehen und gemeinsam den „Problemraum“ zu erkunden. Dieser Schritt ist von entscheidender Bedeutung, da er die Grundlage für den gesamten weiteren Verlauf bildet. In diesem Stadium vertiefen sich die Teams in intensive Diskussionen, in denen sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen. So entsteht ein breites Verständnis für die Komplexität der Herausforderung und die verschiedenen Perspektiven, aus denen sie betrachtet werden kann.

Anschließend werden im Verlauf des Hackathons auf Basis einer verfeinerten und präzisierten Fragestellung möglichst viele Ideen entwickelt. Die Teams nutzen dabei verschiedene Brainstorming-Formate und ermutigen sich gegenseitig, “out of the box” zu denken. Es geht darum, auch Ideen zu äußern, die auf den ersten Blick vielleicht “verrückt” oder abwegig erscheinen – denn oft sind es gerade unkonventionelle Gedankenexperimente, die zu innovativen Lösungen führen. Durch dieses kollaborative Mindset entsteht ein breites Spektrum an Ansätzen, aus denen die vielversprechendsten priorisiert und ausgewählt werden. So legen die Teams den Grundstein für die Entwicklung ihrer Prototypen.

Der nächste Meilenstein im Prozess stellt die Entwicklung und Umsetzung eines Prototyps dar. Hier gilt es, die Ideen in greifbare Formen zu gießen und erste Funktionalitäten umzusetzen. Es folgt der große Moment des „Pitch“. Die Teams müssen ihre Ideen vor einer Jury präsentieren und diese anhand definierter Bewertungskriterien überzeugen. Ziel ist es, die Geschichte hinter der Idee zu erzählen und zu zeigen, wie sie das Leben der Menschen verbessern kann.

Am Ende gewinnt der überzeugendste Ansatz. Allerdings geht es nicht nur um den Sieg, sondern darum, gemeinsam zu lernen, zu wachsen und innovative Ansätze für die Zukunft zu entwickeln. Ein Hackathon im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung ist mehr als nur ein Wettbewerb – es ist eine Chance, gemeinsam etwas zu bewegen und anzustoßen. Es ist die Möglichkeit, Grenzen zu überwinden und neue Wege zu denken.

KISucht Hackathon

Ein Beispiel für einen Hackathon im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung ist der „KISucht Hackathon“, veranstaltet von nuvio in Kooperation mit der Brandenburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. und gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit. Hier kamen 35 Personen mit verschiedensten Hintergründen und Fähigkeiten zusammen, um gemeinsam neue Wege in der Suchtprävention zu erkunden. Unter Anwendung der Hackathon-Methode wurde ein Modellvorhaben zur Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Bereich der Suchtprävention und Suchthilfe erarbeitet. Unterstützt durch nuvio wurden Ideen entwickelt, Prototypen gebaut und schließlich ein Pitch vorbereitet . alles mit dem Ziel, innovative Lösungen für die Suchtprävention und -hilfe zu schaffen.

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Ein Hackathon ist mehr als nur eine Veranstaltung: Es ist ein kreativer Prozess, der Teilnehmende dazu ermutigt, über den Tellerrand hinauszuschauen und gemeinsam innovative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden. Es ist eine Gelegenheit, Grenzen zu überwinden, Innovationen zu fördern und positive Veränderungen anzustoßen.

Quellen:

Stickdorn, M., Hormess, M., Lawrence, A., & Schneider, J. (Hrsg.). (2021). This is service design doing: Applying service design thinking in the real world ; a practitioners’ handbook (10. Nachdr). O’Reilly Media.

Brown, T., & Kātz, B. (2016). Change by design: Wie Design Thinking Organisationen verändert und zu mehr Innovationen führt (M. Grow, Übers.). Verlag Franz Vahlen.

22.05.2024
Evolvet

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Anne Brüning
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